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Büste als Vierergruppe (Brunnen) von Lothar Fischer


Öffnungszeiten:

Rund um die Uhr geöffnet / frei zugänglich

Lothar Fischer, 1986/1992
Auf dem Rathausplatz

Die Brunnenanlage mit Fischers „Büsten als Vierergruppe“ (Beton, patinierte Bronze) gilt als Zitat für die historische Trink- und Löschwasserversorgung der mittelalterlichen Stadt. Kinder nutzen das quadratische Bassin im Sommer gerne als Wasserspielplatz, im Winter werden die Bronzebüsten demontiert. Das Arrangement mit dem Brunnen und der Skulptur "Stehende als Dreiergruppe" gestaltet den zentralen Platz und wird dem modernen Neumarkt ebenso gerecht wie der reizvollen Anmutung der langen Marktstraße.

Virtueller Stadtrundgang mit Gästeführer Herbert Hauser

Neumarkter Gästeführer Herbert Hauser

Der Rathausbrunnen mit den drei personifizierten Stelen des Neumarkter Künstlers Lothar Fischer wurde 1990 errichtet. Er unterstreicht den gotischen Charakter der Neumarkter Altstadt und symbolisiert den Marktplatz als Forum bürgerlicher Öffentlichkeit, als Ort der Begegnung und Kommunikation.

Wäre es nach den Vorstellungen des Künstlers gegangen, dann hätte er ein 8-eckiges Brunnenbecken mit einem zentralen Würfel geschaffen, auf dem die drei Stelen platziert worden wären. Als aber die damalige Denkmalschutzbehörde davon hörte, hat man die drei Grazien sozusagen von Amts wegen gleich wieder aus dem Wasser gezogen. Aus Sicht des Denkmalschutzes hatte man nämlich befürchtet, dass durch die hochgewachsene Figurengruppe im Brunnenbecken der freie Blick auf das schöne, historische Rathaus verdeckt worden wäre.

Lothar Fischer sah dies ein und hat statt dem oktogonalen ein quadratisches Granitbecken mit je einer mittig gesetzten Bronzebüste an der Beckeneinfassung geschaffen. Alle vier Büsten dienen als Wasserspeier, die aus ihren Mündern den Strahl in Richtung Brunnenzentrum werfen, das wiederum von einem Wasserstrudel markiert wird.

Die drei personifizierten Stelen hat Fischer dagegen zwischen Becken und Rathaus mitten ins pulsierende Marktleben hineingestellt. Sie sind in der Form eines Bambusstabes mit Wachstumsringen gebildet, deren Wesenszug in die Gestalt der Weiblichkeit mündet.

Vom gleichen Künstler gibt es in Neumarkt noch zwei weitere Brunnen: den Fischbrunnen am Theo-Betz-Platz und den Reiterbrunnen auf dem Residenzplatz. Was alle Brunnen eint, ist die Zahl Drei. Und die ist ein klassisches Gestaltungsprinzip in der Kunst, ist dynamisch und steht für eine Gruppe von Menschen, Fischen, Pferden usw.

Nicht weit vom Residenzplatz entfernt ist auch das Museum Lothar Fischer zu finden, das am 19.06.2004 eröffnet wurde. Leider konnte der Künstler die Eröffnung „seines Museums“ nicht mehr selbst miterleben, weil er vier Tage zuvor überraschend verstorben ist.

Lothar Fischer genießt auch heute noch in der Kunstszene große Anerkennung und Wertschätzung, ist mit vielen Kunstpreisen ausgezeichnet worden und hat den Kulturpreis der Stadt Neumarkt im Jahre 2000 erhalten. Seine Arbeiten prägen das Bild vieler deutscher Städte.

 

Fazit: Der Standort des Brunnens war immer auch / schon ein Ort der Begegnung und Kommunikation. / Hier treffen sich Menschen mit vielen Belangen, / und die sollte Neumarkt weltoffen empfangen!